Interalpine Energie- & Umwelttage
Die „4. Interalpinen Energie- & Umwelttage“ fanden unter dem Themenschwerpunkt „Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gewässerschutz“ statt. Die jährliche Veranstaltungsreihe aus Mals lud wiederum eine Vielzahl an Expert:Innen aus unterschiedlichen Feldern ein, um eine möglichst breite Perspektive auf diese Herausforderung der Zukunft zu erhalten.
Gerade in Zeiten der breit angelegten Energiewende kommt der Wasserkraft eine tragende Rolle zu. Wind- und Solarenergie sind äußerst volatil und schwer Planbare Energielieferanten, wodurch die Versorgungssicherheit zu einem signifikanten Anteil von der Wasserkraft abhängt. Bereits heute hält sie das Netz in einer substanzieller Weise am laufen.
„Die Wasserkraft im Zeichen der Energiewende ist ein hochkomplexes Thema. Die größten Defizite liegen dabei in der Kommunikation nach außen. Es existieren noch zu große Wissenslücken in Politik und Bevölkerung. Die Wasserkraft muss Mainstream werden!“
– Peter Bauhofer, TIWAG
Dabei sind die Pläne der Politik durchaus ambitioniert. Bis 2030 will Österreich auf 100% erneuerbare Energie umsteigen. Obgleich die Startposition mit 75% in 2019 vielversprechend ist, scheint eine komplett erneuerbare Energieversorgung dennoch schwierig. Laut Peter Bauhofer benötigt es zuvor eine breite Bewusstseinsbildung durch einen regelmäßigen Austausch zwischen allen beteiligten Feldern und Entscheidungstragenden.
„Wegen dem Klimawandel müssen wir schlichtweg auf erneuerbare Energien umsteigen. Dabei es es wichtig, auf jene mit den geringsten Nebenwirkungen zu setzen. Am Ende müssen wir dieses Spannungsfeld gemeinsam und vor allem mit Respekt und Vertrauen angehen. Ansonsten fallen wir auf die Nase.“
– Johann Herdinga, TIWAG AG
Alle Expert:Innen hoben die Wichtigkeit der Wasserkraft gegen den Klimawandel heraus. Das Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Umweltschutz bleibt aber dennoch bestehen. Der Bau von Kraftwerken bedeutet stets einen spürbaren Eingriff in die Natur. In der Wasserkraft betrifft dies im größten Teil die Biodiversität der betreffenden Flüsse.
In diesem Fall lohnt sich der Blick über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Die „4. Interalpinen Energie- & Umwelttage“ sind daher bewusst als grenzüberschreitende Veranstaltung konzipiert. Das Miteinbeziehen der Erfahrungen und Best Practices aus anderen Ländern erweitert die Möglichkeiten des jeweiligen Umgangs mit den kommenden Herausforderungen.
„Jeder scheint derzeit für die Nachhaltigkeit zu arbeiten, wodurch niemand genau weiß, was der Begriff überhaupt noch bedeutet. Wir brauchen einen ehrlichen Austausch und eine echte Zusammenarbeit, um mit konkreten Projekten wieder Vertrauen und die nötigen Veränderungen zu schaffen.“
– Dietmar Thomaseth, TIQU