Die Erweiterung der bestehenden Kraftwerksgruppe
Mit dem neuen Pumpspeicherkraftwerk Kühtai 2 und dem neuen Speichersee Kühtai kann erneuerbare Energie zeitlich flexibel erzeugt und Strom aus anderen erneuerbaren Energiequellen zwischengespeichert werden.
Mit zusätzlichem Wasser aus dem mittleren Ötztal und hintersten Stubaital wird die Erzeugung von Strom aus natürlichem Zufluss in der erweiterten Kraftwerksgruppe erheblich gesteigert. Darüber hinaus verbessert sich auch der Gesamtwirkungsgrad der bestehenden Kraftwerksgruppe.
Der neue Speicher Kühtai hat ein nutzbares Volumen von ca. 31 Mio. m³ und ist damit rund halb so groß wie der bestehende Speicher Finstertal. Der Staudamm wird als Steinschüttdamm mit einer zentral liegenden Erdkerndichtung errichtet und hat eine Höhe von 113 m (vom ursprünglichen Talboden bis zur Dammkrone). Das Stauziel liegt auf 2140 m Meereshöhe. Das gesamte Material für den Steinschüttdamm wird vor Ort aus dem künftigen Speicherraum oder aus anfallendem Tunnelausbruchsmaterial gewonnen.
Die luftseitige Dammoberfläche wird – ähnlich wie schon bei den bestehenden beiden Dämmen – mit Natursteinen und Strukturelementen so gestaltet, dass sich das Bauwerk bestmöglich in die umgebende Landschaft einfügt.
Quelle: Projekt | erneuerbareplus.at
Wesentliche Vorteile
- Energiewende vorantreiben
- Versorgung sichern
- Effizienz steigern
- Tirol fördern
- Ausgleich schaffen
Dimension des neuen Damm (Speichersee Kühtai) mit einem Schüttvolumen von 6,9 Mio. m³.
Nachhaltigkeits-Rating von Infrastrukturprojekten
Der Bausektor muss einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten. Dies kann nur erreicht werden, indem Baumaßnahmen ökologisch, ökonomisch und sozial bewertbar werden und mit klaren Zielvorgaben verglichen werden können. Erste Ansätze dazu sind derzeit auf den Hochbau ausgelegt, zeigen jedoch keine ganzheitliche, den gesamten Lebenszyklus betreffende Betrachtung. Infrastrukturbauten bieten aufgrund des meist hohen Materialbedarfes große Verbesserungs- bzw. Optimierungspotentiale.
Partner
Ziel
Ziel des Projektes ist, Kriterien für die Nachhaltigkeitsbewertung von Projekten speziell für den Tiefbau im Alpenraum zu entwickeln und anzuwenden sowie ein ganzheitliches und transparentes webbasiertes Bewertungstool für Infrastrukturbauten zu entwickeln, welches die Säulen der Nachhaltigkeit sowie die regionalen Gegebenheiten berücksichtigt. Dieses Tool wird als Entscheidungshilfe und Kontrollsystem in der Planung, Ausschreibung, Vergabe und Ausführung dienen. Grundlage hierfür ist die Erhebung erfassbarer und bewertbarer Indikatoren. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit lokaler Akteure ist dabei Grundvoraussetzung, um nationale und regionale Richtlinien im europäischen Kontext zu vereinen und den Erfolg des Projektes im Alpenraum zu sichern.
Wir müssen bewerten, vergleichen, entscheiden und kontrollieren.
Wesentliche Vorteile
- Erreichung der Klimaziele
- Schonung von Ressourcen
- Minimierung umweltschädlicher Emissionen
News
Reduktion der CO2-Emissionen bei der Zementherstellung
Die Bauwirtschaft spielt in der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie mehr denn je eine Schlüsselrolle. Die Verschärfung der Klimakrise bringt die Bauwirtschaft unter enormen Druck. Hinzu kommen stark schwankende Roh- und Baustoffpreise, teils unkoordinierte Materialtransporte und die stetig zunehmende Verknappung von Ressourcen. Vor allem die Baustoffe Beton, Stahl und Glas stehen aufgrund ihres hohen Energiebedarfes bei der Herstellung und der dabei entstehenden klimaschädlichen Treibhausgase in der Kritik. Im Bereich des Betonbaues versucht man daher in den letzten Jahren unterschiedliche Strategien, um vor allem die CO2-Emissionen bei der Zementherstellung, welche für ca. 7% des weltweiten CO2-Austoßes verantwortlich sind, zu reduzieren.
Ziel
Im Rahmen des hier angestrebten Projektes, sollen der Einfluss der Sandsieblinien untersucht und durch eine optimierte Korngrößenzusammensetzung Potentiale in der Betonrezepturzusammensetzung erhoben werden. Speziell im Bereich des Zementes wird durch eine Optimierung der Sandsieblinie ein Einsparungspotential von bis zu 10 % erwartet.
Wesentliche Vorteile
- Verringerung des Zementanteils
- Reduktion von CO2-Emissionen
Unterirdischer Triebwasserweg
Die TIWAG plant am Inn im Tiroler Oberland die Errichtung des Ausleitungskraftwerkes Innstufe Imst-Haiming. Die neue Kraftwerksanlage wird mittels eines ca. 14 km langen unterirdischen Triebwasserwegs an das schon 1956 ans Netz gegangene Kraftwerk Prutz-Imst angebunden. Die Innstufe Imst-Haiming beschränkt sich dabei ausschließlich auf die nochmalige Nutzung der im Kraftwerk Prutz-Imst bereits einmal abgearbeiteten Wassermengen, ohne weiteren Einzug von Abflüssen aus dem Inn. Es wird daher kein neues Wehr am Inn benötigt.
Quelle: Innstufe Imst-Haiming – TIWAG – Saubere Energie für Tirol
Vorteile
- Erweiterung der Nutzung bestehender Strukturen
- Nochmalige Nutzung der im Kraftwerk Prutz-Imst abgearbeiteten Wassermenge
- Verbesserung der Schwallsituation des Inn
Für die nächsten Generationen
Damit das Innsbrucker Wasser auch in den nächsten Jahrzehnten direkt vom Gebirge in die Wohnungen fließen kann, investiert die IKB jetzt knapp 26 Millionen Euro in die Trinkwasserversorgung. Sie saniert ab Ende März 2022 in einem mehrjährigen Projekt die Mühlauer Quelle und erweitert sie um einen zusätzlichen Stollen. So wird sichergestellt, dass auch den nächsten Generationen das hervorragende Quellwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Vorarbeiten wurden erfolgreich abgeschlossen, nun fallen die Hauptarbeiten an. Tag und Nacht werden verschiedene Teams im Inneren des Berges arbeiten, um den Stollen möglichst rasch vorzutreiben und das zusätzliche Wasser zu erschließen. „Das ist ein technisch höchst komplexes Verfahren, für das viel Spezialwissen nötig ist. Die Quellen und das Gestein werden seit langem beobachtet, damit wir nun behutsam einen neuen Wasserweg bahnen können“, erklärt IKB-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Pühringer. Von März bis in den Herbst werden täglich rund fünf Sprengungen im Berg durchgeführt. Das ausgehobene Material wird von der Mühlauer Quelle über Arzl abtransportiert und verwertet. Zeitgleich wird die bestehende Anlage saniert.
Beim Bauvorhaben „Sicherung der Innsbrucker Trinkwasserversorgung Mühlauer Quelle“ ist einerseits die Sanierung der Mühlauer Quelle (Trinkwasserstollen) und andererseits die Erschließung von zusätzlichem Quellwasser zur Deckung des künftigen Wasserbedarfs für die Ersatz- bzw. Notwasserversorgung von Innsbruck vorgesehen. Dazu wird ein neues Stollensystem mit ca. 1.000 m Gesamtlänge aufgefahren, welches an die bestehenden Rumerstollen und Sammelstollen angeschlossen wird.
Quelle: IKB – Trinkwasserstollen Mühlau
Wesentliche Vorteile
- Nachhaltige Trinkwasserversorgung
Monitoringsystem für Felswände
Die Felswand Ovella wurde 3-dimensional erfasst und die bestehenden Messsysteme in ein webbasiertes 3D Modell eingespeist. Die Erstellung des 3D-Modells erfolgte mittels photogrammetrischer Aufzeichnung sowie mittels Laserscanning welche mit Drohnenbefliegungen realisiert wurden. Das gesamte Bildmaterial ist über das 3D-Modell georeferenziert abrufbar, wodurch die zeitlichen Veränderungen besser erkannt werden können.
Ziel
Ziel dieses Pilotprojektes ist es, ein vereinfachtes Monitoringsystem für Felswände zu erstellen, um eine übersichtliche Darstellung verschiedener Messsysteme auf einer Plattform zu ermöglichen. Felswandmonitoring verbindet Technik mit modernster Digitalisierung. Zur exakten Situationsanalyse bietet es eine interaktive, dreidimensionale Darstellung diverser georeferenzierter Messysteme in Echtzeit.
Wesentliche Vorteile
- Erleichterung der Gefahrenbeurteilung
- Analyse von Steinschlägen und Blockausbrüchen
- Anwenderfreundliches Monitoring
Unter laufendem Betrieb generalerneuert
Nach nunmehr über 60-jährigem Betrieb muss das Betriebsgebäude sowie der Werkstättentrakt des Kraftwerks Prutz einer Generalerneuerung unterzogen werden. Dies geschieht unter laufendem Betrieb der kompletten Kraftwerksanlage, was eine enorme baulogistische Herausforderung darstellt.
Die Kraftwerkswarte und somit die komplette Steuerung der Kraftwerksanlage befindet sich inmitten der Baustelle. Im Sinne der Versorgungssicherheit ist trotz reger Bautätigkeit der Betrieb der Warte sicherzustellen.
Wesentliche Vorteile
- Ununterbrochene regionale nachhaltige Stromerzeugung während der Bauarbeiten
- Nutzung bestehender Ressourcen
- Versorgungssicherheit für die folgenden Jahrzehnte
- Ansprechende Gestaltung der Gebäude und des gesamten Vorplatzes
Nachhaltige Lösung
Die Elektrizitätswerke Reutte AG (EWR) betreiben die Kraftwerkskette Reutte mit den beiden KW Reutte I und Reutte II im Bereich der Reuttener Tränkesiedlung.
Die in den 1950er Jahren erbaute Kraftwerksanlage befindet sich teilweise in einem ökologisch und technisch modernisierungsbedürftigen Zustand. Daher beabsichtigt die EWR bereits vor Ende der Konsensdauer, eine nachhaltige Lösung umzusetzen, d.h. die gesamte Anlage in technischer und ökologischer Hinsicht zu modernisieren. Insbesondere wird durch das Projekt ein Teil des Triebwasserweges verschlossen und ein Naherholungsraum direkt am Siedlungsgebiet geschaffen. Durch die Sanierung des Krafthauses wird die Lärmbelästigung deutlich reduziert, was eine Nachnutzung des Geländes der ehemaligen Reuttener Textilwerke möglich macht.
Vorzeigeprojekt
Das Wasserkraftwerk Reutte soll zu einem Vorzeigeprojekt einer ökologischen Modernisierung werden, bei der die Natur, der Siedlungsraum und die nachhaltige Energiegewinnung in Einklang gebracht werden. Die EWR leisten ihren Beitrag zur Strategie „Tirol 2050“ der Tiroler Landesregierung und hilft somit, dem Ziel für ein energieautonomes Tirol einen Schritt näher zu kommen.
Wesentliche Vorteile
- Mehr Natur durch Schließung des bisher offenen Triebwasserweges, Renaturierungen und weitere ökologische Verbesserungen
- Mehr erneuerbare Energie durch technische Modernisierung und Revitalisierung
- Langfristige Versorgungssicherheit durch ressourcenneutrale Energie
- Mehr für die Region durch regionale Wertschöpfung und neuen Naherholungsraum
- Verbrauchsorientierte Energieerzeugung durch kürzeste und nachhaltigste Wege zum Verbraucher
Bildrechte Rolf Marke
Visualisierung ILF
„Big-Player“ Beton, Stahl und Asphalt
Die Bauwirtschaft wird aktueller denn je durch die voranschreitende Rohstoffknappheit beschränkt. Der Sektor Tiefbau ist aufgrund enormer Bauvolumina von seinem hohen Materialeinsatz geprägt und besonders betroffen. Straßen, Brücken und Tunnel bestehen fast ausschließlich aus den „Big-Playern“ Beton, Stahl und Asphalt. Diese werden aus jetziger Sicht nicht nachhaltig genutzt. Die derzeitigen Bemühungen den Tiefbau nachhaltiger zu gestalten scheitern an einer philiströsen Sichtweise der Wirtschaftstreiber.
Ziel
Ziel des Projektes „Nachhaltigkeit im Tiefbau“ ist es den Einsatz inerter Gesteinsmehle in der Zementherstellung aus regionalen Vorkommen zu erforschen, um Frühfestigkeiten im Transportbeton zu optimieren. Erhöhte Frühfestigkeiten durch verfügbare regionale Gesteinsmehle sollen den ökologischen Fußabdruck des Tiefbaus minimieren und die Dauerhaftigkeit des Bauwerks optimieren. Unterschiedliche Zemente in Kombination mit Gesteinsmehlen unterschiedlicher Korngrößen sollen auf Frühfestigkeit, Schwindverhalten und Temperaturentwicklung untersucht werden.
Gleichlaufend soll für voluminöse Bauteile eine Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreite unter frühem Zwang durch die Wechselwirkungen mit hochverschnittenen Bindemitteln geprüft werden. Der konservative Ansatz aus dem EUROCODE 2, die Bewehrung zu erhöhen ist aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht nicht nachhaltig und muss erforscht werden. Die Untersuchungen von hochverschnittenen Bindemitteln sollen einerseits die Zwangsbeanspruchungen, durch einen geringeren Temperaturanstieg der Hydratation und Schwinden, reduzieren, andererseits ist die zeitliche Entwicklung der Festigkeitsparameter zu untersuchen, um die Bemessungsmodelle daran anzupassen. Ziel ist es durch abgestimmte Bindemittel die Rissneigung deutlich zu verringern und damit die benötigte Rissbewehrung zu reduzieren.
Die ganzheitliche Betrachtung der Nachhaltigkeit im Tiefbau soll weiters auf den erhöhten Einsatz von Abbruch-Beton (RC-Material) im Oberbau erforscht werden. Ziel ist es einen übergreifenden Mehrwert aus rezykliertem Material zu gewinnen, um den Tiefbau ganzheitlich nachhaltiger zu gestalten. Die Zielsetzung im Bereich Asphalt ist es den Einsatz von RC-Material und RAP in kaltrecycelten gebundenen Tragschichten für hochwechselbelastete Industriestraßen zu untersuchen und in einem Zwei-Schichtaufbau auf einem hochwechselbelasteten Industriegelände unter realen Bedingungen zu testen.
wesentliche Vorteile
- Reduktion CO2-Emissionen
- Minimierung des ökologischen Fußabdruckes
- Forcierung der Kreislaufwirtschaft
110 kV-Leitung UW Kramsach – UW Kirchbichl
Nach 80 Jahren Nutzungsdauer wird die 110 kV-Leitung zwischen dem Umspannwerk Kramsach und dem Umspannwerk Kirchbichl erneuert, um auch zukünftig einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb für die Region sicherzustellen. Zwischen Kramsach und Breitenbach befinden sich einzelne Maststandorte des Projekts in steinschlaggefährdeten Bereichen, aus welchen sich in der Vergangenheit bereits Sturzereignisse ergeben haben.
2D- sowie 3D-Steinschlagsimulationen
Um die Gefahrenbereiche zu charakterisieren sind neben den Dokumentationen von Steinschlagereignissen und Chronikrecherchen insbesondere die vor-Ort-Erhebungen im Gelände von entscheidender Bedeutung. Dabei wurden die Felsbereiche auch mittels Drohnenbefliegung aufgenommen, um nicht zugängliche Abschnitte zu erheben.
Zur Anwendung kamen 3D-Steinschlagsimulationen zur besseren Ermittlung der Gefahrenbereiche sowie 2D-Steinschlagsimulationen zur Dimensionierung der einzelnen Steinschlagschutzbauwerke: Steinschlagschutznetze, Steinschlagschutzdämme.
Es wurden an vier geplanten Maststandorten Steinschlagschutznetze projektiert, wovon eines nur temporär während der Bauzeit als Abrollschutz geplant ist und anschließend wieder rückgebaut wird. Bei den restlichen Steinschlagschutznetzen sind Netzhöhen von 5 m und Energieaufnahmekapazitäten bis 3.000 kJ erforderlich. Drei Masten der bestehenden 220 kV-Leitung in steinschlaggefährdeten Bereichen sollen ebenfalls nachträglich durch Schutzbauwerke geschützt werden. Hier ist die Ausführung von Erddämmen vorgesehen. Die Ausführung ist im Frühjahr 2024 geplant.
Schutz des Bauwerks und der Arbeitssicherheit
Die Steinschlagschutznetze bei den projektierten Maststandorten dienen zum Schutz des Bauwerks als auch der Arbeitssicherheit während der Ausführung. Dazu liegen neben dem Maststandort auch die umliegenden Baustelleneinrichtungs- und Manipulationsflächen im durch das Steinschlagschutznetz geschützten Bereich. Nach Herstellung der Masten werden die Netzreihen wieder soweit rückgebaut, dass für den Betrieb der Schutz der Masten weiterhin gewährleistet ist.
Vorteile
- Sicherstellung des zuverlässigen Netzbetriebs für die betroffene Region durch Schutzbauwerke
- Optimierte Charakterisierung des Gefahrenbereiches durch 2D- sowie 3D-Steinschlagsimulationen
- Schutz des Bauwerks als auch der Arbeitssicherheit während der Ausführung durch dauerhafte und temporäre Maßnahmen