Von WERT-voll zu VERWERT-voll
VORERKUNDUNG - Grundlagen für Planung, Bau und Betrieb von Infrastrukturprojekten

Unter dem Motto „VON WERTVOLL ZU WIEDER-VERWERT-VOLL“ fand am 22. Februar 2019 in Ötztal-Bahnhof eine Tagung zum Thema „VORERKUNDUNG – Grundlagen für Planung, Bau und Betrieb von Infrastrukturprojekten“ statt. Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Tiefbaues erläuterten die Bedeutung der Vorerkundung für die Planung, den Bau und Betrieb von Infrastrukturen.
Zu Beginn erläuterten Florian Eichinger (Hydroisotop) und Thomas Fierz (Solexperts) die Frage, welche Informationen uns Vorerkundungen liefern.
Anschließend präsentierten Andreas Töchterle, leitender Geologe des Brenner-Basistunnels, und Gernot Nipitsch, Projektkoordinator ÖBB-Infrastruktur, Erfahrungswerte und Erkenntnisse aus den Ausführungen der beiden Tunnelbau-Großprojekten Brenner Basistunnel und Semmering-Basistunnel. Sebastian Perzelmaier erörterte die Relevanz der Vorerkundung für die Einreichungs- und Ausschreibungsplanung beim aktuellen Bauvorhaben des Speichers Kühtai.
Im Rahmen einer abschließenden Podiumsdiskussion beleuchteten Andreas Fromm (Geschäftsführer der Asfinag – Bau Management GmbH), Johann Herdina (Vorstand der TIWAG) und Gernot Nipitsch (Projektkoordinator ÖBB-Infrastruktur), Robert Müller (Landesbaudirektor) und Florian Riedl (Abgeordneter zum Tiroler Landtag) die Bedeutung von Vorerkundungen.
Fazit der Vorträge und auch die einhellige Meinung der Diskutanten ist, dass sich Vorerkundungen immer auszahlen, da sie Kosten und Risiken für den Bau und den Betreib von Infrastrukturprojekten minimieren können. Auch Untersuchungen und Daten von Vorerkundungen von Projekten, die nicht umgesetzt wurden, sind nicht verloren, da die Erkenntnisse eventuell später doch noch nutzbar sind.
Am Nachmittag wurden die neuen Strukturen der Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs-GmbH am Standort Ötztal-Bahnhof, das Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe und das Bohrkernlager Ötztal-Bahnhof vorgestellt. Im Qualitätszentrum vereinen Fachfirmen interdisziplinäre Kompetenzen und bieten einen Rundum-Service mit nur einem Ansprechpartner an. Das Qualitätszentrum soll in den nächsten Jahren wichtige Impulse in den Bereich Umwelt, nachhaltiges Bauen und Rohrstoffmanagement geben. Im Bohrkernlager werden „Schätze für Generationen“ aufbewahrt. Bohrkerne sind Beweismittel und tragen sehr viel Information in sich. Wir wissen heute noch nicht, was künftig für Analysen möglich sein werden. Die richtige Lagerung und damit die Erhaltung der Bohrkerne ist von großer Bedeutung, damit sie auch für spätere bzw. andere Projekte verwertbar bleiben.