Bei der Veranstaltung ERRICHTUNG VON WASSERKRAFTWERKEN IM ALPENRAUM im AC Hotel in Innsbruck legten Fachexperten und Entscheidungsträger die speziellen bautechnischen und materialtechnologischen Herausforderungen an Hand von Fallbeispielen dar, diskutierten offen über die aktuellen, sehr komplexen Herausforderungen und zeigten Wege und Lösungen auf. Abgerundet wurde der interessante Fachinput durch eine Besichtigung des Trinkwasserkraftwerkes Mühlau.
Alexander Speckle, Vorstandsdirektor TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, sagte dazu: „Ein wesentlicher Teil unseres Wohlstandes basiert seit Jahrzehnten auf der Grundlage, dass wir in unserem Land günstige Energie zur Verfügung stellen konnten. Es gilt daher weiterhin unsere eigenen Ressourcen in unserem schönen Land Tirol umweltverträglich zu nützen und so einen entsprechenden Beitrag zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes zu leisten. Wenn wir uns in unserer Gesellschaft nicht wieder besinnen, zusammenarbeiten und Kompromisse eingehen, werden wir unseren Wohlstand verlieren.“
Gesamtheitlich 360 Grad denken und verstehen ist angesagt!
„Aufgrund der Energiewende, wenn im Sommer viel Strom produziert wird (PV-Anlagen), müssen wir eine saisonale Verlagerung von Energiemengen in den Winter erreichen und dafür bieten sich auch Pumpspeicherkraftwerke an“, meinte Sebastian Freier, Vorstandsdirektor ewr – Elektrizitätswerke Reutte AG. Doch der Wasserkraftwerksbau unterscheidet sich im Vergleich zu anderen Infrastrukturbauten durch Herausforderungen und spezielle Rahmenbedingungen und das gilt sowohl bei der Errichtung als auch im Betrieb. „Bei uns ist jedes Kraftwerk ein Prototyp“, fasste Thomas Gasser, Vorstandsdirektor TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG & IKB – Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, zusammen.
Im Alpenraum, speziell im hochalpinen Gelände oder in engen Tälern, ist das Gebiet oftmals schwer zugänglich und es besteht Gefahr von außen, unter anderem durch Steinschlag, Hochwasser, Muren und Lawinen. Neben hohen Einwirkungen auf die Bauteile bestehen auch mechanische Anforderungen und anspruchsvolle Geometrien, die mit langen Inspektions- und intensiven Wartungsintervallen einhergehen. Aber auch der Bau selbst stellt seine Herausforderungen von der Materialbeschaffung über den Transport, für den auch ein Hubschrauber notwendig sein kann, bis hin zum Einbau bei niedrigen Temperaturen dar.
Deshalb gelten für die Errichtung und den Betrieb von Wasserkraftwerken ganz spezielle Anforderungen. Neben klassischen Normen und Richtlinien sind bei diesen sensiblen Infrastrukturbauten spezielle bautechnische und materialtechnologische Anforderungen zu berücksichtigen. „Als Ingenieure ist es unsere Pflicht, Potentiale zu erschließen“, meinte Thomas Gasser, Vorstandsdirektor TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG & IKB – Innsbrucker Kommunalbetriebe AG.
Bau-Know-how schnell und immer verfügbar.
In diesem Sinne stellte Dietmar Thomaseth, Geschäftsführer TIQU – Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau & Rohstoffe GmbH, den neuen digitalen Stahlbeton-Leitfaden für Wasserkraftwerke vor, entwickelt in Zusammenarbeit mit der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, den ewr Elektrizitätswerken Reutte AG und der IKB Innsbrucker Kommunalbetriebe AG. Als Teil von TIQU Netz-Wissen ist das der Start in ein digitales Nachschlagewerk für Themen rund um das Thema Bauwissen. Der Leitfaden bietet eine Plattform des Austausches und der aktiven Mitgestaltung. „Das Entscheidende ist miteinander zu kommunizieren“, stellte Dietmar Thomaseth, Geschäftsführer TIQU – Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau & Rohstoffe GmbH, fest. Unter dem Motto ‚Mut zur Realität‘ möchte er ein Verständnis zwischen Planung, Ausführung und Betrieb schaffen, wofür die TIQU bereits einen Service von der Planung bis zum Betrieb anbietet.
Die Veranstaltung wurde von der TIQU-Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe GmbH und dem IBI-Euregio-Kompetenzzentrum Vahrn organisiert und in Zusammenarbeit mit der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, den ewr – Elektrizitätswerken Reutte AG und der IKB – Innsbrucker Kommunalbetriebe AG veranstaltet.
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