Die Erweiterung der bestehenden Kraftwerksgruppe
Mit dem neuen Pumpspeicherkraftwerk Kühtai 2 und dem neuen Speichersee Kühtai kann erneuerbare Energie zeitlich flexibel erzeugt und Strom aus anderen erneuerbaren Energiequellen zwischengespeichert werden.
Mit zusätzlichem Wasser aus dem mittleren Ötztal und hintersten Stubaital wird die Erzeugung von Strom aus natürlichem Zufluss in der erweiterten Kraftwerksgruppe erheblich gesteigert. Darüber hinaus verbessert sich auch der Gesamtwirkungsgrad der bestehenden Kraftwerksgruppe.
Der neue Speicher Kühtai hat ein nutzbares Volumen von ca. 31 Mio. m³ und ist damit rund halb so groß wie der bestehende Speicher Finstertal. Der Staudamm wird als Steinschüttdamm mit einer zentral liegenden Erdkerndichtung errichtet und hat eine Höhe von 113 m (vom ursprünglichen Talboden bis zur Dammkrone). Das Stauziel liegt auf 2140 m Meereshöhe. Das gesamte Material für den Steinschüttdamm wird vor Ort aus dem künftigen Speicherraum oder aus anfallendem Tunnelausbruchsmaterial gewonnen.
Die luftseitige Dammoberfläche wird – ähnlich wie schon bei den bestehenden beiden Dämmen – mit Natursteinen und Strukturelementen so gestaltet, dass sich das Bauwerk bestmöglich in die umgebende Landschaft einfügt.
Quelle: Projekt | erneuerbareplus.at
Wesentliche Vorteile
- Energiewende vorantreiben
- Versorgung sichern
- Effizienz steigern
- Tirol fördern
- Ausgleich schaffen
Dimension des neuen Damm (Speichersee Kühtai) mit einem Schüttvolumen von 6,9 Mio. m³.
Unterirdischer Triebwasserweg
Die TIWAG plant am Inn im Tiroler Oberland die Errichtung des Ausleitungskraftwerkes Innstufe Imst-Haiming. Die neue Kraftwerksanlage wird mittels eines ca. 14 km langen unterirdischen Triebwasserwegs an das schon 1956 ans Netz gegangene Kraftwerk Prutz-Imst angebunden. Die Innstufe Imst-Haiming beschränkt sich dabei ausschließlich auf die nochmalige Nutzung der im Kraftwerk Prutz-Imst bereits einmal abgearbeiteten Wassermengen, ohne weiteren Einzug von Abflüssen aus dem Inn. Es wird daher kein neues Wehr am Inn benötigt.
Quelle: Innstufe Imst-Haiming – TIWAG – Saubere Energie für Tirol
Vorteile
- Erweiterung der Nutzung bestehender Strukturen
- Nochmalige Nutzung der im Kraftwerk Prutz-Imst abgearbeiteten Wassermenge
- Verbesserung der Schwallsituation des Inn
Für die nächsten Generationen
Damit das Innsbrucker Wasser auch in den nächsten Jahrzehnten direkt vom Gebirge in die Wohnungen fließen kann, investiert die IKB jetzt knapp 26 Millionen Euro in die Trinkwasserversorgung. Sie saniert ab Ende März 2022 in einem mehrjährigen Projekt die Mühlauer Quelle und erweitert sie um einen zusätzlichen Stollen. So wird sichergestellt, dass auch den nächsten Generationen das hervorragende Quellwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Vorarbeiten wurden erfolgreich abgeschlossen, nun fallen die Hauptarbeiten an. Tag und Nacht werden verschiedene Teams im Inneren des Berges arbeiten, um den Stollen möglichst rasch vorzutreiben und das zusätzliche Wasser zu erschließen. „Das ist ein technisch höchst komplexes Verfahren, für das viel Spezialwissen nötig ist. Die Quellen und das Gestein werden seit langem beobachtet, damit wir nun behutsam einen neuen Wasserweg bahnen können“, erklärt IKB-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Pühringer. Von März bis in den Herbst werden täglich rund fünf Sprengungen im Berg durchgeführt. Das ausgehobene Material wird von der Mühlauer Quelle über Arzl abtransportiert und verwertet. Zeitgleich wird die bestehende Anlage saniert.
Beim Bauvorhaben „Sicherung der Innsbrucker Trinkwasserversorgung Mühlauer Quelle“ ist einerseits die Sanierung der Mühlauer Quelle (Trinkwasserstollen) und andererseits die Erschließung von zusätzlichem Quellwasser zur Deckung des künftigen Wasserbedarfs für die Ersatz- bzw. Notwasserversorgung von Innsbruck vorgesehen. Dazu wird ein neues Stollensystem mit ca. 1.000 m Gesamtlänge aufgefahren, welches an die bestehenden Rumerstollen und Sammelstollen angeschlossen wird.
Quelle: IKB – Trinkwasserstollen Mühlau
Wesentliche Vorteile
- Nachhaltige Trinkwasserversorgung
Nachhaltige Lösung
Die Elektrizitätswerke Reutte AG (EWR) betreiben die Kraftwerkskette Reutte mit den beiden KW Reutte I und Reutte II im Bereich der Reuttener Tränkesiedlung.
Die in den 1950er Jahren erbaute Kraftwerksanlage befindet sich teilweise in einem ökologisch und technisch modernisierungsbedürftigen Zustand. Daher beabsichtigt die EWR bereits vor Ende der Konsensdauer, eine nachhaltige Lösung umzusetzen, d.h. die gesamte Anlage in technischer und ökologischer Hinsicht zu modernisieren. Insbesondere wird durch das Projekt ein Teil des Triebwasserweges verschlossen und ein Naherholungsraum direkt am Siedlungsgebiet geschaffen. Durch die Sanierung des Krafthauses wird die Lärmbelästigung deutlich reduziert, was eine Nachnutzung des Geländes der ehemaligen Reuttener Textilwerke möglich macht.
Vorzeigeprojekt
Das Wasserkraftwerk Reutte soll zu einem Vorzeigeprojekt einer ökologischen Modernisierung werden, bei der die Natur, der Siedlungsraum und die nachhaltige Energiegewinnung in Einklang gebracht werden. Die EWR leisten ihren Beitrag zur Strategie „Tirol 2050“ der Tiroler Landesregierung und hilft somit, dem Ziel für ein energieautonomes Tirol einen Schritt näher zu kommen.
Wesentliche Vorteile
- Mehr Natur durch Schließung des bisher offenen Triebwasserweges, Renaturierungen und weitere ökologische Verbesserungen
- Mehr erneuerbare Energie durch technische Modernisierung und Revitalisierung
- Langfristige Versorgungssicherheit durch ressourcenneutrale Energie
- Mehr für die Region durch regionale Wertschöpfung und neuen Naherholungsraum
- Verbrauchsorientierte Energieerzeugung durch kürzeste und nachhaltigste Wege zum Verbraucher
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Visualisierung ILF
schweizerisch-österreichisches Grenzgebiet
Mit dem Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) entstand am Oberen Inn im schweizerisch-österreichischen Grenzgebiet das größte, seit vielen Jahren im Alpenraum neu gebaute Laufwasserkraftwerk. Das in Österreich und der Schweiz umfassend geprüfte Kraftwerk erzeugt jährlich über 400 Gigawattstunden (GWh) Strom aus heimischer Wasserkraft. Damit wurde das zwischen der Schweizer Gemeinde Valsot und der österreichischen Gemeinde Prutz entstandene Kraftwerk zu einem Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung der Ziele der europäischen und regionalen Energiestrategien.
Im Wesentlichen aus drei Elementen
Im Wesentlichen besteht das Gemeinschaftskraftwerk Inn aus drei Elementen: Stauraum und Wehranlage, Triebwasserstollen sowie Krafthaus. Im Grenzgebiet zwischen Martina und Nauders befindet sich die Wehranlage mit einem 15 m hohen Wehr zur Wasserfassung. Vom gestauten Wasser werden bis zu 75 m³/s in den 23,2 km langen Triebwasserstollen geleitet. Dieser mündet in den Druckschacht, der zu den Turbinen im Krafthaus in Prutz/Ried führt. Dort erzeugen zwei leistungsstarke Maschinensätze, bestehend aus je einer Francis-Turbine und einem Generator, umweltfreundlichen Strom. Das abgearbeitete Wasser fließt anschließend durch einen unterirdischen Kanal wieder zurück in den Inn.
Die in der Vergangenheit sehr starken Abflussschwankungen am Inn beeinträchtigten eine positive Entwicklung der Gewässerstrecke zwischen Martina und Prutz. Mit Hilfe des neuen Stauraums und des Wehrbauwerkes fängt das Kraftwerk GKI diesen Schwall weitgehend auf und sorgt für eine gleichmäßigere Wasserabgabe.
Am Wehr wird in der Winter- und Übergangszeit eine konstante, ökologisch angepasste Dotierwassermenge abgegeben. In der Sommerperiode sieht das dynamische Restwassermodell eine Anpassung der Restwassermenge an die natürlichen Zuflüsse im Inn vor. Auch dieses Wasser wird energiewirtschaftlich sinnvoll genutzt: Durch eine eigene Dotierturbine am Wehr werden jährlich rund 8 GWh Strom erzeugt.
Damit die Fische die Wehranlage flussauf und flussabwärts überwinden können, wurde in Zusammenarbeit mit Experten eine Fischauf- und abstiegshilfe entlang der orografisch rechten Uferseite in die Wehranlage integriert.
Quelle: Gemeinschaftskraftwerk Inn – TIWAG – Saubere Energie für Tirol
Wesentliche Vorteile
- Wichtiger Beitrag zur Energieautonomie Tirols
- Grenzüberschreitendes Vorzeigeprojekt
- Umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen
Ökologischer Strom für 15.000 Haushalte
Die Wasserkraftanlage Tumpen–Habichen nutzt die Gefällestufe der Ötztaler Ache zwischen Tumpen und Habichen. Errichtet wird ein Ausleitungskraftwerk, welches im Laufbetrieb arbeitet. Die projektierte Wasserkraftanlage besteht aus den Anlagenteilen Stauraum, Wasserfassung einschließlich Dotationskraftwerk und Fischaufstieg, Triebwasserweg, Maschinenhaus und Unterwasserkanal.
Der Stauraum hat ein Fassungsvermögen von nur rund 7000 m² Wasser und dient ausschließlich der Wasserentnahme und nicht der zeitlichen Speicherung des Wasserdargebotes. Bis zu 22 m³/sec des ankommenden Wassers werden zur Energieerzeugung verwendet. Das Krafthaus steht in Habichen, dort wird die Kraft des Wassers durch 3 Francis Turbinen in ökologischen Strom für 15.000 Haushalte verwandelt.
Wesentliche Vorteile
- Saubere CO2 freie heimische Energie
- Beitrag zum Klimaschutz
- Beitrag für die Tiroler Grundversorgung
Betonschäden bei unterirdischen Bauwerken
Betonbauteile bei Tiefbauwerken unterliegen besonderen Rahmenbedingungen, durch welche auch Sonderformen von Schäden auftreten. Vor allem bei Spritzbetonbauteilen sind häufig sogenannte „Thaumasitschäden“ durch die Bildung von ettringitähnlichem kristallisierendem Thaumasit, feststellbar.
Diese Art der Schädigung tritt bei Umgebungstemperaturen um die 7°C und bei einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit, CO2– und Sulfatkonzentration auf. Vor allem unterirdische oberflächennahe Bauwerke, wie zum Beispiel Zugangs- und Kontrollgänge von Wasserkraftanlagen, zeigen somit ideale Bedingungen für diese Art der Schädigung. Der typische Thaumasitschaden ist durch eine Auflösung der Zementsteinmatrix charakterisiert. Im Rahmen von durchgeführten Zustandserhebungen an Zugangs- und Kontrollgängen konnten auch Schäden festgestellt werden, bei denen der Beton in festen Schollen abplatzt. Aufgrund des nicht typischen Schadensbildes wurden diese Bereiche im Detail untersucht.
Ziel
Ziele der Untersuchungen war es die Ursachen der Schadenbildung zu erheben und zukünftig geeignete Vorbeugemaßnahmen festzulegen um die Schadensbildung zumindest zu verlangsamen.
Wesentliche Vorteile
- Schadensvermeidung durch geeignete Maßnahmen
- Reduktion von Betriebsstillständen
Ein Mammut-Projekt in schwindelerregender Höhe
Das Kraftwerk Spullersee wurde von den ÖBB in den Jahren 1919 bis 1925 als Bahnstromkraftwerk errichtet. Nach fast 100 Jahren verlässlicher, nachhaltiger und umweltfreundlicher Stromerzeugung waren wesentliche Teile der Anlage am Ende ihrer technischen und wirtschaftlichen Lebensdauer angelangt. Damit eine effiziente Gewinnung der Energie für den nachhaltigen Antrieb der Züge auch für die Zukunft sichergestellt ist, wurde das Wasserkraftwerk in den vergangenen beiden Jahren beim größten Umbau in seiner Kraftwerksgeschichte auf den neuesten Stand der Technik gebracht – und zwar “in time”.
Durch seine bauliche Auslegung ist das Kraftwerk in der Lage, gemeinsam mit dem Kraftwerk Braz bei Bedarf die Bahnstromversorgung in ganz Vorarlberg sicherzustellen. Die moderne Ökostromzentrale kann Lastspitzen aus dem Bahnstromnetz ausregeln und dient zudem der Stabilität des ÖBB-Stromnetzes. Das Kraftwerk Spullersee produziert also nicht nur 100 Prozent erneuerbare Energie aus Österreich, sondern fungiert darüber hinaus auch als Motor für die regionale Wirtschaft.
In der Region West (Tirol und Vorarlberg) betreiben die ÖBB neben Braz und Spullersee noch das Kraftwerk Fulpmes an der Ruetz im Stubaital. Diese drei Kraftwerke produzieren jährlich rund 220.000 Megawattstunden (MWh) Strom. Der Verbrauch der ÖBB in den beiden westlichsten Bundesländern liegt dem gegenüber bei rund 275.000 MWh, was einem Jahresverbrauch von rund 55.000 Haushalten entspricht. Rund 80 Prozent der benötigten Energie erzeugen die ÖBB damit in der Region selbst, der Rest wird von Partnerkraftwerken und von der ÖBB Kraftwerksgruppe Stubachtal bezogen.
Quelle: Spullersee – ÖBB-Infrastruktur AG (oebb.at)
wesentliche Vorteile
- 100 Prozent erneuerbare Energie aus Österreich
- Stabilität des ÖBB-Stromnetzes
- Motor für die regionale Wirtschaft
Eine der wichtigsten Wehranlagen
Die Wehranlage Matrei ist eine der wichtigsten Stauwerke der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG. An dieser wird Wasser (max.15m³/s) der Sill entnommen und in den Treibwasserweg des Kraftwerkes Obere Sill eingeleitet.
Fast die Hälfte der Innsbrucker Haushalte wird mit Strom aus den IKB-Kraftwerken Obere + Untere Sill und Ruetz versorgt. Damit diese auch nach über hundert Jahren weiterhin verlässlich und effizient arbeiten können, und um den aktuellen Anforderungen in Bezug auf Hochwassersicherheit gerecht zu werden, wurde das Wehr der Schleuse Matrei am aktuellen Stand der Technik neu errichtet. Damit verbunden wurde die Wehranlage an die aktuelle Wasserrahmenrichtlinie angepasst und die Dotierwasserabgabe erhöht.
Die Sanierung umfasste den Abbruch eines Großteiles des bestehenden Wehres bis zur Kiesgasse samt Wehrbrücke und orographisch rechter Wehr- bzw. Ufermauer und die Neuerrichtung eines zweifeldrigen Wehres. Die beiden neuen Wehrfelder wurden mit beweglichen Segmentverschlüssen mit aufgesetzter Klappe ausgerüstet.
Quelle: IKB Kraftwerke Obere Sill
Vorteile
- Regionale Öko-Strom-Produktion
- Nachhaltig durch Erhalt aktueller Strukturen
- Hochwasser- und Naturschutz auf technisch und ökologisch neuestem Stand
Innkraftwerk seit 1941
Das Innkraftwerk Kirchbichl erzeugt bereits seit 1941 Grundlaststrom für Tirol. Es nutzt das große Wasserdargebot des Inn bei einem verhältnismäßig geringen Gefälle. Im Kraftwerk sind Kaplanturbinen installiert. Diese Turbinenart ist am besten zur Abarbeitung großer Wassermengen bei niederem Gefälle geeignet. Durch Doppelregulierung, das ist die Verstellung sowohl der rotierenden Laufradschaufeln als auch der im Turbinengehäuse stehenden Leitschaufeln, können die Turbinen mit optimalem Wirkungsgrad an starke Durchflussschwankungen angepasst werden.
Von 2017 bis 2020 wurden im Zuge einer Sanierungsoffensive ein Dotierkraftwerk und ein vierter Maschinensatz zur Effizienzsteigerung der Anlage errichtet. Ein wesentlicher Aspekt dieses Erweiterungsprojektes war die Verbesserung des Hochwasserschutzes und die Herstellung der Fischpassierbarkeit durch entsprechende Maßnahmen im Rahmen einer umfassenden ökologischen Sanierung. Mit der Erweiterung werden rund 34 Gigawattstunden pro Jahr mehr an erneuerbarer Energie erzeugt. Insgesamt produziert das erweiterte Kraftwerk Kirchbichl jährlich 164 Gigawattstunden saubere, CO2-freie Energie für das Tiroler Stromnetz.
Wesentliche Vorteile
- Effizienzsteigerung
- Verbesserung des Hochwasserschutzes
- Ökologischen Sanierung
- Herstellung der Fischpassierbarkeit.
- CO2-freie Energie für das Tiroler Stromnetz.