Recyclingquote von 70 %
Die Bauwirtschaft sieht sich im Bereich der Wiederverwertung von Hochbaurestmassen mit einer immer größer werdenden Herausforderung konfrontiert. Einerseits fallen sehr inhomogene und nicht sortenreine Materialien an und andererseits verschärfen sich die rechtlichen Vorgaben mit zunehmendem Maße. Die derzeit gültige Europäische Abfallrahmenrichtlinie für Bau- und Abbruchvorhaben gibt eine Recyclingquote von 70 % vor. Zum jetzigen Zeitpunkt wird jedoch nur ein Bruchteil der derzeitigen Hochbaurestmassen der angestrebten Wiederverwertung zugeführt. Hierfür können folgende Gründe genannt werden:
- Gesetzliche Rahmenbedingungen die den Einsatz von Hochbaurestmassen verhindern
- Geringer Akzeptanz der Bauherren und Planer
- Großteils geringe Qualität der aufbereiteten Hochbaurestmassen
Derzeit werden somit die Hochbaurestmassen hauptsächlich einer qualitativ minderwertigen Verwertung zugeführt bzw. deponiert, was mit hohen Kosten verbunden ist und keine nachhaltige Vorgehensweise darstellt. Vorhandener Deponieraum wird aufgebraucht und gleichzeitig müssen vermehrt natürliche Ressourcen zugeführt werden um neue Bauvorhaben umsetzen zu können.
Im Bereich der Umweltverträglichkeit muss auch dem Aspekt Rechnung getragen werden, dass durch die Vermischung von Baurestmassen anthropogene und natürliche Schadstoffbelastungen ein erhebliches Gefährdungspotential für die Umwelt darstellen können und somit infolge von Grenzwertüberschreitungen deponiert werden müssen.
Wirtschaftlich ist durch den Einsatz von Hochbauresten im Beton mit beträchtlichen Vorteilen zu rechnen. Wesentlich ist dabei nicht ein möglicher erhöhter finanzieller Aufwand in der Aufbereitung bzw. der Produktion des Betons, sondern die Senkung von Deponierungskosten und Freihaltung von Deponievolumen.
Ziele
Ziel des Projektes war es die Eignung unterschiedlich zusammengesetzter Hochbaurestmassen für die Betonproduktion zu untersuchen. In einer Zeit, in der vor allem auch bei Baustoffen der Fokus immer mehr auf deren Ökobilanz im Gesamtlebenszyklus gerichtet wird, ist dies stark im öffentlichen Interesse und stellt auch für den Baustoff Beton eine große Chance mit hohem Entwicklungspotenzial dar.
Wesentliche Vorteile
- Ressourcenschonung – Rohstoffe und Deponie
- Forcierung der Kreislaufwirtschaft