110 kV-Leitung UW Kramsach – UW Kirchbichl
Nach 80 Jahren Nutzungsdauer wird die 110 kV-Leitung zwischen dem Umspannwerk Kramsach und dem Umspannwerk Kirchbichl erneuert, um auch zukünftig einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb für die Region sicherzustellen. Zwischen Kramsach und Breitenbach befinden sich einzelne Maststandorte des Projekts in steinschlaggefährdeten Bereichen, aus welchen sich in der Vergangenheit bereits Sturzereignisse ergeben haben.
2D- sowie 3D-Steinschlagsimulationen
Um die Gefahrenbereiche zu charakterisieren sind neben den Dokumentationen von Steinschlagereignissen und Chronikrecherchen insbesondere die vor-Ort-Erhebungen im Gelände von entscheidender Bedeutung. Dabei wurden die Felsbereiche auch mittels Drohnenbefliegung aufgenommen, um nicht zugängliche Abschnitte zu erheben.
Zur Anwendung kamen 3D-Steinschlagsimulationen zur besseren Ermittlung der Gefahrenbereiche sowie 2D-Steinschlagsimulationen zur Dimensionierung der einzelnen Steinschlagschutzbauwerke: Steinschlagschutznetze, Steinschlagschutzdämme.
Es wurden an vier geplanten Maststandorten Steinschlagschutznetze projektiert, wovon eines nur temporär während der Bauzeit als Abrollschutz geplant ist und anschließend wieder rückgebaut wird. Bei den restlichen Steinschlagschutznetzen sind Netzhöhen von 5 m und Energieaufnahmekapazitäten bis 3.000 kJ erforderlich. Drei Masten der bestehenden 220 kV-Leitung in steinschlaggefährdeten Bereichen sollen ebenfalls nachträglich durch Schutzbauwerke geschützt werden. Hier ist die Ausführung von Erddämmen vorgesehen. Die Ausführung ist im Frühjahr 2024 geplant.
Schutz des Bauwerks und der Arbeitssicherheit
Die Steinschlagschutznetze bei den projektierten Maststandorten dienen zum Schutz des Bauwerks als auch der Arbeitssicherheit während der Ausführung. Dazu liegen neben dem Maststandort auch die umliegenden Baustelleneinrichtungs- und Manipulationsflächen im durch das Steinschlagschutznetz geschützten Bereich. Nach Herstellung der Masten werden die Netzreihen wieder soweit rückgebaut, dass für den Betrieb der Schutz der Masten weiterhin gewährleistet ist.
Vorteile
- Sicherstellung des zuverlässigen Netzbetriebs für die betroffene Region durch Schutzbauwerke
- Optimierte Charakterisierung des Gefahrenbereiches durch 2D- sowie 3D-Steinschlagsimulationen
- Schutz des Bauwerks als auch der Arbeitssicherheit während der Ausführung durch dauerhafte und temporäre Maßnahmen